sedna hat geschrieben:
„Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne.
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin.“
Nun wir leben in einer Zeit, in der der Aberglaube Humanismus enttarnt wird. Hier z.B. durch John Gray
http://www.klett-cotta.de/sachbuch_buec ... =leseprobe
Rilke geht jedoch auf die Wurzeln unserer Kultur zurück, wenn er schreibt:
Ist es möglich, daß die ganze Weltgeschichte mißverstanden worden ist? Ist es möglich, daß die Vergangenheit falsch ist, weil man immer von ihren Massen gesprochen hat, gerade, als ob man von einem Zusammenlauf vieler Menschen erzählte, statt von dem Einen zu sagen, um den sie herumstanden, weil er fremd war und starb?
Ja, es ist möglich
Und hier zeigt er die Sehnsucht einiger, die noch nicht völlig zivilisiert sind. Deutlich wird das auch durch diese Zusammenfassung seiner Gedichte:
http://www.onlinekunst.de/weihnachten/0 ... achten.htm und speziell in diesem Fall
http://www.onlinekunst.de/weihnachten/0 ... achten.htm Was versteht er unter dem Einhorn? Wenn er da schreibt (
O wenn wir wüßten, wie rein sie war. Hat eine Hirschkuh nicht, die, liegend, einmal sie im Wald eräugte, sich so in sie versehn, daß in ihr, ganz ohne Paarigen, das Einhorn zeugte, das Tier aus Licht, das reine Tier.)
Es geht Rilke um die Offenbarung die kurz vor der Vollendung steht, das möchte ich aus anderen Quelle untermauern. Martin Buber nennt die vom Einhorn Beglückte das Antlitz Gottes und die Zeit beschreibt er ähnlich wie John Gray oder F.W. Hegel als die Dämmerung:
„ Wie wenn die Sonne sich verfinstert, und wüsste man nicht, dass sie da ist, würde man meinen, es gäbe sie nicht mehr, so ist es in solchen Zeiten. Das Antlitz Gottes ist uns verstellt, und es ist, als müsste die Welt erkalten, der es nicht mehr leuchtet. Aber die Wahrheit ist, dass gerade erst dann die große Umkehr möglich wird, die Gott von uns erwartet, damit die Erlösung, die er uns zudenkt, unser eigne Erlösung werde.“ Aus Schütz, Verborgenheit Gottes. Martin Bubers Werk - Eine Gesamtdarstellung, Einsiedeln 1975, S. 57f
Wer nun die Söhne und Töchter der Kirche beobachtet, was die lt. dem 2. vatikanischen Konzil auf sich nehmen müssen, kommt vielleicht diesem Wissen von Rainer Maria Rilke etwas näher: Verdeutlichen möchte ich das was ich im Kommentar zu den Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre der Kirche auf S. 7 gefunden habe:…
Es geht also um die Fülle der katholischen Kirche, die schon gegenwärtig ist und die zunehmen muss in den Brüdern und Schwestern, die nicht in voller Gemeinschaft mit ihr stehen, aber auch in den eigenen Söhnen und Töchtern, die der Sünde ausgesetzt bleiben, bis das Volk Gottes „ zur ganzen Fülle der ewigen Herrlichkeit im himmlischen Jerusalem freudig gelangt“17 Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinsacht mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen. Die Kommunion zieht mich aus mir heraus zu ihm hin und damit zugleich in die Einheit mit allen Christen“18. http://www.vatican.va/roman_curia/congr ... sa_ge.html
Wer nun die Gegner der Kirche zu Worte kommen lässt, wie sie das ohne es zu wissen bestätigen, kann nur noch schmunzeln und staunen:
Im Zentrum der Johannes Apokalypse stehe, so der Papst, das Bild von der Jungfrau, die vom Drachen bedroht werde. (Offenbarung 12) Diese Jungfrau repräsentiere Maria. Aber sie sei mehr als eine Frau. Sie stelle die „Kirche“ dar, das „Volk Gottes für alle Zeiten“, die „Kirche, die zu allen Zeiten mit großer Pein immer wieder Christus gebiert“. Ständig sei diese von dem Drachen bedroht, doch am Ende der Zeiten triumphiere sie an der Seite Christi als seine Braut – aber auch jetzt nicht als seine Frau, sondern als das „neue Jerusalem“. http://www.iivs.de/~iivs01311/Christent ... dictus.htm
Nun ja, um das zu verstehen, sollte man sich sowohl in der jüddischen Kabbala auskennen, sowie in der Erweiterung, vielleicht hier noch zur apokalyptischen Aussage ein Bild, was Robert Wang aus dem Golden Dawn offenbart hat:

Hier wird ein unvollendeter Zustand gezeigt, in der sich alle Religionen befinden, und die Gegenseite der Zivilreligion, die uns von diesem Kern der Familie entfernen will. Also das die Menschheit ohne künstlichen Überbau aus Männer, Frauen und Kindern besteht.
Die ideale Lösung hat R.M.R als Thema aufgegriffen und als Bild wird das hier im Sein wie die Kinder sichtbar gemacht, als das neue Jerusalem:

Das kabbalistisch zu erklären würde an dieser Stelle zu weit führen, doch noch eins, das Erkennen Kreuzzeichens hängt direkt mit diesem Bild zusammen, sowie das Geheimnis der Eucharistie.