Sonette aus dem Portugiesischen


XXXVII

Pardon, oh, pardon, that my soul should make
Of all that strong divineness which I know
For thine and thee, an image only so
Formed of the sand, and fit to shift and break.

It is that distant years which did not take
Thy sovranty, recoiling with a blow,
Have forced my swimming brain to undergo
Their doubt and dread, and blindly to forsake

Thy purity of likeness and distort
Thy worthiest love to a worthless counterfeit:
As if a shipwrecked Pagan, safe in port,

His guardian sea-god to commemorate,
Should set a sculptured porpoise, gills a-snort
And vibrant tail, within the temple gate.

Elizabeth Barret-Browning, 1850

XXXVII

Verzeih, verzeih, daß meine Seele sich
vermaß, von all der Gnade, die du bist,
ein Bild zu machen, das so brüchig ist
und nichts als Sand und Sand. Es haben mich

die harten Jahre vor die Stirn geschlagen
(vergangne Jahre, die du nicht gekrönt)
und haben mein verwirrtes Hirn gewöhnt,
Zweifel und Angst solange zu ertragen,

daß deiner Liebe köstlicher Kontur
ihm anders nicht gelingt als halbentstellt.
So kann ein Heide nach dem Schiffbruch nur

den Rettenden, den Herrn der Wogenwelt
sich formen als unförmlichen Delphin;
und so, am Tempel-Tor, verehrt er ihn.

Rainer Maria Rilke, 1908