Nu er det Nat,
Og Skjellet, som blev sat
Af Gud vor Herre, inden Tiden blev,
Imellem Lysets klare Sø
Og Mulmets mørke Hav,
Det Skjel er flyttet fra sin Grund —
Kun for en Stund,
Vel tør vi ydmygt haabe.
End Glimter i det fjerne Vest
Et Skjær fra Lysets tætte Vande,
Men de er stædt ej, heller fæst
Og ville brat henrinde.
I Folk i Borg og Fæste,
I, som paa Veje færdes,
Og I paa salten Sø,
Tager til at bede,
Inden Dagens Møde
Brat faar Overhaand.
I tage til at lede
Jere Tanker fra Hus og Hjem,
I lade jert Hjærte drive
Dem imod Himlen frem.
Thi Herren er god og miskundelig
Nu og evindelig.
Herre, nu komme de
Gode og Onde
Syge og Sunde,
I Raab og Tale,
I Suk og i Korsets
Hellige Tegn.
Du høre dem alle efter din Naade,
Bønhøre dem efter din Vilje,
Du lade dem kristeligen bede!
J.P. Jacobsen
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Nun ist es Nacht
die Grenze, einst gemacht
von Gott, dem Herrn bevor die Zeit entstand
zwischen des Lichtes klarem See
und jenem dunkeln Meer der Finsternis,
die Grenze ist von ihrem Grund gehoben -
für eine Stunde höchstens
dürfen wir in Demut hoffen.
Noch schimmert im entfernten West
ein Schein vom dichten Strom des Lichts,
doch ist er weder stet noch fest
und wird auf einmal schwinden.
Ihr Leute, ihr in Burg und Wall
ihr, Ziehende auf Wegen
und auf der salzigen See:
haltet euch ans Beten
bevor des Tages Kommen
plötzlich überwiegt.
Laßt euer Denken treten
fort von Heim und Haus
mag euer Herz es drängen
auf den Himmel zu hinaus.
Denn der Herr ist gut und barmherziglich
nun und ewiglich.
Herr, nun kommen die
Guten und Schlechten
Siechen und Heilen
rufend und redend
und mit Geseufz und im heiligen
Zeichen des Kreuzes.
Du höre sie alle nach deiner Gnade
erhöre sie deinem Willen gemäß,
laß sie christlich beten.
übersetzt von Rainer Maria Rilke
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