KAJETÁN TYL
Bei Betrachtung seines Zimmerchens,
das auf der böhmischen ethnographischen Ausstellung
zusammengestellt war
Da also hat der arme Tyl
sein Lied «Kde domov muj» geschrieben.
In Wahrheit: Wen die Musen lieben,
dem gibt das Leben nicht zuviel.
Ein Stübchen - nicht zu klein dem Flug
des Geistes; nicht zu groß zur Ruhe. -
Ein Stuhl, als Schreibtisch eine Truhe,
ein Bett, ein Holzkreuz und ein Krug.
Doch wär er nicht für tausend Louis
von Böhmen fort. Mit jeder Fiber
hing er daran. - «Ich bleibe lieber,»
hätt er gesagt, «kde domov muj».
Aus: Larenopfer (1895)