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Der verlorene Sohn


Wenn Rilke über einen Künstler schrieb, hielt er sich an die Worte seines Lieblingsdichters Jens Peter Jacobsen: "Du sollst nicht gerecht sein gegen ihn; denn wohin kämen die Besten von uns mit der Gerechtigkeit; nein; aber denke an ihn, wie er die Stunde war, da du ihn am tiefsten liebtest..."
Unter diesem Motto steht seine "Worpswede"-Monographie. Darin stellt er die Künstler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler vor. Auch sein anderes großes Kunstprojekt, der Band über Rodin, urteilt nicht, sondern versucht, die Kunst zu verstehen und dem Leser zu erschließen.
Rilkes Brief eines jungen Arbeiters, wie auch sein Offener Brief an Maximilian Harden, offenbart hinter dem sozialen Anlass ein künstlerisches Glaubensbekenntnis. Mit seiner unfehlbaren Sensibilität erkannte Rilke auch die Größe vieler neuer Künstler lange vor dem Kulturbetrieb. So schrieb er über den damals noch unbekannten Thomas Mann in einer Kritik zu dessen Erstlingswerk "Buddenbrooks" hellsichtig: "Man wird sich diesen Namen unbedingt notieren müssen."

Index:
[Worpswede | Fritz Mackensen | Otto Modersohn | Fritz Overbeck | Hans am Ende | Heinrich Vogeler | Rodin | Buddenbrooks | Brief eines Arbeiters | Offener Brief an Maximilian Harden]


Lesetip:
Monographie Worpswede Rilkes Monographie Worpswede kostet als "insel taschenbuch" DM 19,80. Auf den 236 Seiten gibt es viele, teilweise farbige Abbildungen.
Rodin-Monographie Das Buch Auguste Rodin gibt es für DM 19,80 in der Reihe "insel taschenbuch". Es hat knapp 250 Seiten und enthält 96 Abbildungen.